Filmbeschreibung:
1945 kommt Christa Erbs mit ihren Eltern nach Altenburg in Thüringen. Sie sind Vertriebene, Flüchtlinge aus Schlesien, die von der einheimischen Bevölkerung argwöhnisch betrachtet werden. Die Familie bezieht eine feuchte Kellerwohnung, in der sie die nächsten 10 Jahre zubringen. Christa ist als Kind oft krank und blüht erst auf, als die Familie 1956 eine neue Wohnung zugewiesen bekommt. Sie lernt einen Beruf in der Metallveredlung und arbeitet bis zum Ende der DDR in einem Werk für Elektrowärme in Altenburg. 1968 wird ihr Sohn Stefan und 1973 ihre Tochter Michaela geboren. Nach der Wende geht Stefan in den Westen und bricht radikal jeglichen Kontakt zu seiner Mutter und Schwester ab. Unter diesem, für sie so unfassbaren Ereignis leidet Christa noch heute.
1990 wird sie arbeitslos, doch das soll so nicht bleiben. Schon immer hat sie gern gekocht und so ergreift sie die Initiative, funktioniert ihre Wohnstube zu einer Suppenküche um und kocht fortan für Gewerbetreibende der Umgebung Mittag für Mittag ein vorzügliches und beliebtes Essen. Als 1994 in Altenburg das Hotel Engel eröffnet, ist sie am Ziel und kann ihr Hobby zum Beruf machen. Auch für eine weitere Leidenschaft, das Singen, hat Christa jetzt wieder Zeit. Manfred, ihr zweiter Mann und sie proben Lieder von Claire Waldoff und Otto Reuter, mit denen beide später kleine Konzerte geben. Schon früher hat Christa oft ihrem Vater vorgesungen und ihm damit über den Verlust der schlesischen Landschaft hinweg geholfen. Und heute sind Singen und Kochen für sie die Dinge, die Genüsse des Lebens, die sie jung halten und den Alltag lebenswert machen.
Stab:
Buch: Martina Fluck und Jürgen Hoffmann
Regie: Martina Fluck
Kamera: Jürgen Hoffmann
Ton: Klaus Wagenbach
Schnitt: Petra Christian
Sprecherin: Anke Homberg
Länge: 30 Minuten
Format: 4:3
Betacam SP
© 1996 YUCCA Filmproduktion im Auftrag des MDR