Filmbeschreibung:
Auf und unterhalb der Hochstraße im Stadtzentrum von Halle an der Saale staut sich der Verkehr. Direkt im Kreuzungspunkt zweier Fernverkehrsstraßen, die durch die City der Großstadt führen, steht mahnend die halb zerfallene Kirche „Sankt Georgen“. Wäre es nach dem Willen der alten DDR-Städteplaner gegangen, hätte man das Gebäude längst gesprengt, um eine der Hauptverkehrsadern zu erweitern. Mit diesem Plan sollte aber nicht nur das Verkehrschaos gemildert, sondern auch eine unbequeme und kritische Gemeinde beseitigt werden. Dass heute, im Jahr 1991, dieses Gotteshaus noch steht, ist einem Mann zu verdanken, der seine Gemeinde stets mit religiöser Verantwortung und weltlichem Engagement führte. Pfarrer Hahnewinkel hat seine Kirche, seine vom Untergang bedrohte Arche über die politischen Klippen der alten Zeit in die sozialen und ökonomischen Wirren der neuen Welt hinüber gerettet. Der Abriss wurde verhindert und Hahnewinkel hat den Wiederaufbau beim Stadtparlament durchgesetzt, wenn auch mit knappen finanziellen Mitteln. Der Pfarrer ist nun gleichzeitig Manager, Bauherr und Seelsorger. Doch er hat keine Wahl. Was er jetzt, in dieser deutsch-deutschen Umbruchphase nicht durchsetzt, ist vielleicht für immer verloren. Pfarrer Hahnewinkel muss kämpfen. Das war früher so und ist heute nicht anders.
Gleichzeitig mit dem Ausbau der Kirche werden zwei angrenzende Häuser renoviert, die später einmal ein Jugendzentrum beherbergen sollen. Auch die jungen Leute und Kinder der Gemeinde helfen mit, obwohl sie in ihrer Freizeit an den nahe gelegenen Seen lieber Indianer spielen.
Stab:
Buch: Martina Fluck und Jürgen Hoffmann
Kamera: Jürgen Hoffmann
Regie: Martina Fluck
Ton: Uve Haußig
Assistenz: Gerd Jäckel
Schnitt: Gisela Klüver
Länge: 45 Minuten
Format: 4:3
16mm
© 1991 YUCCA Filmproduktion Hamburg im Auftrag des Deutschen Fernsehfunks (DFF)